Gebirgsschützenkompanie

Endorf / Chiemgau e.V.

Über uns

Aufgabe der Gebirgsschützenkompanie Endorf/Chiemgau ist es insbesondere, alpenländische Sitte und wehrhaftes Brauchtum der Ahnen zu erhalten und weiterzugeben und die in der jahrhundertealten Tradition begründeten Verpflichtung zum Schutze und zur Pflege der Heimat wahrzunehmen.
Diese Aufgabe und damit der Zweck werden verwirklicht insbesondere durch heimat- und brauchtumsverbundene Veranstaltungen und durch das Schießwesen.

Historisches Gebiet: zwischen Simssee und Chiemsee und erweiterter Chiemgau

Widergründung: 12.09.1980 - Mitglied im Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien seit 1980

Patenkompanien:


  • Gebirgsschützenkompanie Wössen-Achental war unser Pate bei der Widergründung 1980

  • Gebirgsschützenkompanie Reichenhall waren wir Pate bei der Widergründung 1983

  • Gebirgsschützenkompanie Hofmark Söllhuben waren wir Pate bei der Widergründung 1983

Partnerkompanien:


  • Schützenkompanie Meran seit 1983

  • Schützenkompanie Vomp in Tirol seit 1985

Mitgliederzahl: 205


  • davon – 66 aktive Schützen

  • 4 Marketenderinnen

  • 137 Fördernde (passive) Mitglieder

Größte Auszeichnung:

  • Privat-Audienz bei Papst Johannes Paul II im Vatikan


Größte Veranstaltung:


Widergründungsfest in Bad Endorf 1982 mit 127 Schützenkompanien aus
Bayern, Tirol, Südtirol, dem Trentino und ca. 30.000 Zuschauern.

Erklärungen

Antlass:
Volkstümlicher Ausdruck für “Ablass”, dass heißt kirchlicher Nachlass für zeitliche Sündenstrafen und für kirchliche Bußzeiten. Weil dieser Nachlass vor allem in Zusammenhang mit der Gedächtnisfeier der Einsetzung der Eucharistie am Gründonnerstag und an Fronleichnam gewährt wurde, bezeichnet man diese Tage als “Antlasstage”. Das Wort “Antlass” wurde gleichbedeutend mit “Altarsakrament” bzw. “Fronleichnam”. Da die vornehmste Aufgabe der in einer Bruderschaft zusammengeschlossenen Schützen die Begleitung des Allerheiligsten war, wurden sie auch “Antlasschützen” genannt, wie das heute noch im Isarwinkel und im Loisachtal üblich ist.

Baon / Bataillon:
Aus dem Französischen “Bataille”, “Schlacht”. Unter Baon/Bataillon versteht man eine zur Schlacht aufgestellte Abteilung (im Deutschen des 16./17. Jahrhunderts hieß das “Fähnlein”), bestehend aus einer Einheit von Fußtruppen aus 3-4 Kompanien. Den “Bund der Bayerischen Gebirgsschützen-Kompanien” teilt man in Gaue bzw. Bataillone ein. Das “Bataillon Werdenfels” wurde am 26. Februar 1970 von den damals bestehenden vier Werdenfelser Kompanien gegründet. Am 6. Juli 1980 wurde in Neubeuern aus den acht Kompanien des Inn-Chiemgaues das “Bataillon Inn-Chiemgau” gegründet, und zwar in Anlehnung an militärische Traditionen. Die übrigen Kompanien blieben in ihren Bereichen bei dem Namen “Gau” ( Loisachgau, Isarwinkel- bzw. Mangfall-Leitzach-Gau).

Obmannschaft:
Andere Bezeichnung für “Hauptmannschaft”.

Püchse (Puchse), “Pixn”,”Pixnschützen”:
Älteste bekannte Handfeuerwaffe, Verwendung bereits im 14. Jahrhundert; Feuerrohr aus Holz, mit Eisen beschlagen, das so schnell war wie ein Geschoss von der Armbrust.

Landbott:
Aufruf des Landesherrn zur Musterung und Bereitstellung der wehrfähigen Männer des ganzen Landes als eine Art Volksheer in Ergänzung der Ritter und Söldner.


Antlasschützen:
Schützen, die sich zum Ehrendienst für Fronleichnam aufstellen als Begleitung des Allerheiligsten bei der Fronleichnamsprozession und früher in unsicheren Zeiten als Weggeleit bei Versehgängen. Seit der Barockzeit übernehmen die Vorgänger der Gebirgsschützen diesen Ehrendienst.

Hauptmannschaft:
Ursprünglich Zusammenfassung von ca. zehn benachbarten Bauernhöfen zur gemeinsamen Wahrnehmung ihrer Sicherheitsinteressen gegen räuberische Überfälle. Leiter war der “Hauptmann” als Beaufragter der zuständigen Herrschaft bzw. der staatlichen Regierungsstellen. Im Aufruf von 1805 umfasste eine “Hauptmannschaft” jedoch vier Rotten mit je 50 Mann, zusammen also rund 200 Mann.

Hosengeld, Hosenschießen:
Vom Landesherrn ausgesetztes Preisgeld für die besten Schützen beim regelmäßigen Übungsschießen zum Erstehen einer Lederhose.

Hosen-Vort(e)l:
Das Geld war für den Kauf einer guten (ledernen) Hose bestimmt, um die Bereitschaft zum Übungsschießen zu steigern; es wurden auch lederne Hosen selbst als Preis ausgesetzt, üblich seit dem 16. Jahrhundert.

Montur:
Kleidung der Gebirgssschützen bei ihrem Einsatz; ursprünglich trugen sie nur eine weiß-blaue Armbinde bzw. weiß-blaue Hutschleife; später eine möglichst einheitliche Joppe oder einen Leibrock, schließlich eine gemeinsame festgelegte Kleidergarnitur, im Schnitt und in der Farbe nach Kompanien unterschieden.

Taferlbua:
Wenn die Gebirgsschützen auswärts “Ausruck`n”, um an einem Kompaniejubiläum oder an einer Fahnenweihe teilzunehmen, dann soll auch jeder wissen, wer sie sind und wo sie Herkommen. Der Taferlbua geht vor der Kompanie mit einem auf einem Holzstab montierten Taferl, auf dem der Name der Kompanie aufgemalt ist.


Landesnot:
Allgemeine kriegerische Bedrohung des Herzogtums, des Heimatlandes im erweiterten Sinne.

Landgericht:

Hoheitlich-staatlicher Verwaltungssprengel auf mittlerer Ebene, vergleichbar den heutigen Landkreisen. An der Spitze Stand der “Pfleger” oder “Richter” (Landrichter).

Landgeschray:
Amtliche Ausrufung einer akuten Notlage auf Grund Kriegerischer Bedrohung, aber auch beim Ausbruch eines Brandes. Dazu wurde mit den Kirchenglocken geläutet. Die wehrfähigen Männer mussten sich alsbald bereit stellen.

Marketenderinnen:
“Marketender”, sind Personen männlichen und weiblichen Geschlechts, welche den Truppen ins Feld folgen, um teilweise für deren Bequemlichkeit und Verpflegung Sorge zu tragen, namentlich die Herbeischaffung solcher Gegenstände, welche der Bivouac (militärisches Hüttenlager zum Unterschied vom Zeltlager) oder die Magazine nicht liefern. Die in heutiger Zeit Schnaps ausschenkenden Marketenderinnen, als ferne Erinnerung an das weibliche Schankpersonal im einstigen Markentendertroß bei den Schützen, ist eine Einführung der Tiroler Schützen.

Vorteile, Vort(e)l:
Unter “Vorteilen” verstehen die Schützen das Ausschießen von Prämien. Im 17./18, Jahrhundert gab es als Preis auch Naturalien wie etwa Hosen >(Hosenschießen) oder Fleisch. Ein guter Schütze durfte für besondere Schießleistungen machmal sogar ein Stück Wild in den landesherrlichen Forsten erlegen. Später ging man zu Geldprämien über. Wer den “Vorteil”, das heißt das bessere Ergebnis, erzielte, erhielt die Geldprämie. Noch heute schießen manche Schützengesellschaften ihre “Vorteile” aus ( je nach Gegend auch “vouschtl” oder “Vortl” genannt); als Preis gibt es Geldprämien oder Sachwerte.